Mittwoch, 12.Februar 2003

Anjuna (Goa)

Heute war der berühmte Flohmarkt in Anjuna. Zu diesen werden die Touristen aus allen Teilen Goas herangeschafft. Aber der Markt ist nicht so komerziell wie der Saturday Nite Market, der allen Anschein nach von Deutschen organisiert wird.. Während auf dem Markt am Samstag sehr viele Europäer Waren anbieten, sind sie bei diesem Mittwoch Markt eher in Unterzahl und die Preise sind moderat. Was ich dann natürlich gleich ausgenutzt habe und richtig viel eingekauft habe, zumindest für meine Verhältnisse (Decken, Kissenbezüge und beschriebene Palmblätter).

Der Mann, der mir die Palmblätter verkauft hat, verbringt immer die ganze Saison (Oktober bis März) in Goa und verkauft für sein ganze Dorf die Kunstwerke. Bei diesen handelt es sich um mehrerer zusammengebundene Blätter, in die verschiedene Geschichten eingekratzt sind.

Natürlich wollte ich die Sachen dann auch gleich abschicken, also bin ich zur Post nach Mapusa gefahren, um sie dort als Päckchen abzuschicken. Im Reiseführer hatte ich gelesen, daß man bei der Post die Waren zu einen Paket packen lassen konnte. Auf der Post konnte man mir auch relativ schnell sagen, wo ich die Sachen verpacken lassen kann. Als ich ankam, war der entsprechenden Raum voll : 5 Angestellte und 3 Travellers (total nette Schweizer, wie es sich mit der Zeit herausstellte). Bei 5 Angestellten hätte das Verpacken auch ziemlich schnell gehen müssen, allerdings bin ich in Indien. Der Chef lag auf seine Liege und schlief fröhlich dahin, während drei seiner Angestellten sich etwas unterhielten und etwas vor sich hindösten. Im Grunde genommen, hatte genau einer die ehrenvolle Aufgabe, unsere Pakete zu verpackete. Und er tat dies sehr gewissenhaft und langsam. Die Pakete wurden von ihm in ein Stück Tuch eingenäht und da er jede Seite sehr sorgfältig vernähte dauerte es. Als wir dann anboten anstatt der geforderten 80 Rupees 100 (2 Euro) pro Päckchen zu zahlen, entwickelte er ungeahnte Geschwindigkeiten, während die anderen Angesetellten ihm weiter zu zahen. Das war nicht unbedingt das, was wir erreichen wollten, aber immerhin.

Nach knapp eineinhalb Stunden hatte ich mein verpackte Päckchen und ich konnte zurück zur Post, welche noch bis 17 Uhr geöffnet hatte. Allerdings wurde ich dort nach längerer Zeit der Nichtbeachtung darauf hingewiesen, daß es ja schon 15:30 Uhr wäre und Pakete generell nur bis 15:00 Uhr angenommen werden. Aber ich könne sehr gerne den nächsten Tag wieder kommen. Es war für mich unfaßbar, da ja noch alle Angestellte da waren, aber das ist Indien.

 

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